Um die Ausbreitung minderempfindlicher C.pomonella-Stämme erfassen
und sicher beurteilen zu können, benötigt man einen sicheren diagnostischen
Marker, anhand dessen empfindliche und minderempfindliche Populationen rasch
voneinander unterschieden werden können. So wird gewährleistet,
dass eine rasche und kostengünstige Erhebung der Verbreitung minderempfindlicher
Populationen in Deutschland (bzw. in Europa) durchgeführt werden kann.
Populationsgenetische Marker erlauben auch Aussagen darüber, ob es
sich bei den minderempfindlichen Populationen um einen oder verschiedene
Stämme handelt. Dazu sollen in diesem Teilprojekt Mikrosatelliten-Marker
und Marker auf der Basis von single nucleotide polymorphisms (SNP) entwickelt
werden. Die Marker werden zunächst an etablierten empfindlichen und
minderempfindlichen Laborzuchten etabliert und an räumlich gut voneinander
getrennten Freilandpopulationen angewandt. Mit Hilfe dieser Marker, können
Informationen über das Vorkommen sowie ein Vermischen von
empfindlichen und minderempfindlichen Apfelwicklerpopulationen gewonnen
werden.
Über die Kenntnis der genetischen Basis der Minderempfindlichkeit
gelangt man an Informationen über die Ausbildung der Minderempfindlichkeit
und wie man sie möglicherweise vermeiden kann. Massen- und Einzeltierkreuzungen,
die im Rahmen des Teilprojektes 3 vorgenommen werden, liefern zunächst
Informationen über den Erbgang. Die Kreuzungspopulationen werden vom
DLR Rheinpfalz an das Max-Planck-Institut in Jena übergeben, wo dann
mit Hilfe von amplified
fragment length polymorphism (AFLP) Markern diejenigen Genloci identifiziert
werden können, die mit der Ausbildung des minderempfindlichen Phänotyps
gekoppelt sind. Durch Isolierung und anschließender Sequenzierung
dieser Loci, können Hinweise auf beteiligte Resistenzmechanismen gewonnen
werden.